Wir möchten nicht dauernd neu ankommen….

Wir Freiburger*innen, die an unterschiedlichen Plätzen auf der Welt geboren wurden und längst aktive Einwohner*innen der Stadt sind, werden am 4. Dezember 2018 im Theater Freiburg auf dem Podium sitzen.r

Wir sind in unterschiedlichen Jahrzehnten und aus unterschiedlichen Gründen in die Bundesrepublik Deutschland geflüchtet. Wir sind in in der Türkei, Serbien, Uganda, Eritrea, in Syrien und Mazedonien geboren. Wir bestimmen mit und übernehmen Verantwortung. Wir sind in Freiburg zu Hause und möchten nicht dauernd neu ankommen und mit unserem „Migrationshintergrund“ gleichgesetzt werden. Wir sind Freiburger*innen! Mehr

PM: Solidarität mit der italienischen Gemeinde Riace und dessen Bürgermeister Domenico Lucano.

Kundgebung und Demonstration, Sa. 10. November 2018, 13 Uhr, Rathausplatz in Freiburg
Solidarität mit der italienischen Gemeinde Riace und dessen Bürgermeister Domenico Lucano. Mehr

Tag X – Informationen – an ALLE!

Das Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzung hat 2011 den Tag X https://www.freiburger-forum.net/tag-x1/ initiiert. Seit sieben Jahren gab es immer wieder Aktionen und Demonstrationen um auf die staatlichen Abschiebungen aufmerksam zu machen. Auch wenn in letzter Zeit keine Aktionen stattfanden, existiert Tag X weiter – denn leider gibt es weiterhin Abschiebungen, auch aus Freiburg. Wir möchten das Projekt Tag X wieder stärker beleben und euch ab jetzt über Abschiebungen aus Freiburg und der Region mehr informieren. Mehr

Solidarität mit der italienischen Gemeinde Riace und dessen Bürgermeister Domenico Lucano

Die Initiative Solidarity City Freiburg ruft auf zur Kundgebung und Demonstration, Samstag den 10. November 2018, 13 Uhr * Rathausplatz Freiburg
Solidarität mit der italienischen Gemeinde Riace und dessen Bürgermeister Domenico Lucano

In Rom wird am 10. November 2018 eine Großkundgebung u.a. für Riace stattfinden.
Film und Diskussion „Il Volo“ von Wim Wenders am 28. November 2018 zu Riace im Kommunalen Kino Freiburg. 19.30 Uhr Mehr

Gegen Abschiebungen von Kinder und Jugendlichen

8. Mai 18 Uhr, Pädagogische Hochschule, Raum 103, KG 5

mit Monika Gessat GEW B-W, VB Grundsatzfragen und LAMA (Landesausschuss Migration, Diversity, Antidiskriminierung)
Wie können Lehrkräfte sinnvoll agieren, wenn plötzlich die Polizei in der Schule steht und eine*n Schüler*in zur Abschiebung abholen soll?

Die GEW stellt ihre Handlungsanleitung vor und schildert die Hintergründe.
Die Handlungsanleitung wurde im Juni 2017 veröffentlicht. Infos vom Freiburger Forum aktiv
gegen Ausgrenzung zu Abschiebungen.


Veranstalter: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Institut für Soziologie, Freiburger Forum

Mehr Infos zu Gewerkschaften und Berufsverbände gegen Abschiebungen unter Hintergrund -> Material gegen Abschiebungen (aktiv gegen Abschiebungen und Ausgrenzungen)

Dies ist eine Veranstaltung im Rahmen der Veranstaltungsreihe: Handlungsanleitungen bei drohenden Abschiebungen.

Petitionsausschuss ignoriert Kindeswohl und schickt Familie Ametovic ins Elend

Am 28. September hat der Petitionsausschuss des Landtags Baden-Württemberg unsere Petition „Für ein Bleiberecht aus humanitären Gründen für Frau Ametovic und ihre Kinder!“ einstimmig abgelehnt. Sie müssen bis Ende November – also direkt zum bevorstehenden Winter hin – nach Serbien zurückkehren.

Frau Ametovic und ihre Kinder haben bereits die zweite Flucht nach Deutschland sowie eine Odyssee durch Asyl- und Petitionsverfahren hinter sich. Während ihr Asylantrag und inzwischen auch der Folgeantrag abgelehnt wurden, wurde eine Petition von 2015 für ein Rückkehr- und Bleiberecht der Familie vom Petitionsausschuss des baden-württembergischen Landtags an den Bund und zurück ans Land verwiesen. Dass nun aus gut 2 1/2 Jahren Prüfungszeit und einer Fülle an eingereichten Materialien nur die Ablehnung folgt, ist erschütternd.

Frau Ametovic ist mit ihren Kindern zwei Mal vor existenzbedrohender Armut und Ausgrenzung in Serbien geflohen. Ihre gesundheitlich geschwächten Kinder hatten sich bei einem ersten Aufenthalt in Freiburg deutlich erholt, doch im Januar 2015 wurde die Familie abgeschoben. Die Lebensumstände in Serbien führten dazu, dass sich der Gesundheitszustand der Kinder wieder verschlechterte und ihre Entwicklung sich verzögerte bzw. teilweise stagnierte oder sogar rückläufig war. Dies zwang Frau Ametovic schließlich im Frühjahr 2017 zur erneuten Flucht. Wenn sie zur Rückkehr nach Serbien gezwungen werden, stehen Frau Ametovic und ihre Kinder dort vor dem Nichts. Dies bedeutet insbesondere für die Kinder eine existenzielle Bedrohung.

Mit der Ablehnung der Petition haben die VertreterInnen aller Parteien im Petitionsausschuss die Chance verpasst, seine Spielräume für eine humanitäre Lösung zu nutzen. So wäre z.B. eine Duldung aus dringenden humanitären Gründen nach den Vorgaben des Aufenthaltsgesetzes möglich gewesen. Das Kindeswohl, das nach der UN-Kinderrechtskonvention unter besonderem Schutz steht, stellt zweifellos einen solchen dringenden humanitären Grund dar. Es lag in der Verantwortung des Petitionsausschusses, dieses Kindeswohl zu schützen. Angesichts dieser Verantwortung hat der Ausschuss versagt.

Wir sind nicht bereit, zu akzeptieren, dass Kinderrechte vom „richtigen“ Pass abhängen! Kinderrechte sind universelle Rechte!

Bleiberecht für Sadbera, Dejan, Stiven, Andrijan, Ervin, Valerjia und Martin Ametovic!

Asylrechtsverschärfungen & Co.: Wie staatliche Politik die Solidarität und Handlungsspielräume verändert

06.11.2017 | 20:00 | E-Werk Freiburg (Kammertheater)

Die übliche Erzählung über die jüngste Entwicklung der deutschen Flüchtlingspolitik lautet: Erst ein „Sommer des Willkommens“ 2015, dann „Asylrechtsverschärfungen“. In Wirklichkeit jedoch waren die Verschärfungen in jenem Sommer 2015 längst im Gange, und sie betreffen über das Asylrecht hinaus eine Vielzahl an Lebensbereichen von MigrantInnen. Der Gesetzgeber hat damit ganz gezielt viele Möglichkeiten verbaut, Abschiebungen zu verhindern – und die Kampagnen zur Legitimation dieser Abschiebepolitik wurde gleich mitgeliefert. Was bedeutet das für die Praxis flüchtlingssolidarischer Arbeit? Die Veranstaltung bietet eine Analyse der Veränderungen: Was ist rechtlich festgeschrieben, was ist bloße Rhetorik, und wie können wir darauf sinnvoll reagieren?