Umkämpftes Mittelmeer – Diskussionsveranstaltung zur Situation an den EU-Außengrenzen

Umkämpftes-Mittelmeer-206x30028.04.2016 | 20:00 | Uni (Alter Hörsaal 2 – Bertholdstr.)

mit Father Mussie Zerai von L’Agenzia Habeshia sowie Marion Bayer und Hagen Kopp vom WatchTheMed Alarm Phone

Türkei-Deal und Nato-Einsatz in der Ägäis, die Militäroperation EUNAVFOR im zentralen Mittelmeer: mit aller Gewalt soll das EU-Grenzregime neu aufgerichtet und die Kontrolle über die Flucht- und Migrationsbewegungen wieder hergestellt werden. 2015 wird als der „lange Sommer der Migration“ und als bislang erfolgreichste Etappe im Kampf gegen das Grenzregime in die Geschichte eingehen. Doch Rückschläge waren absehbar und das Frühjahr 2016 ist von einem rassistischen Rollback auf allen Ebenen geprägt.

Die Außengrenzen bleiben besonders umkämpft, und gegen alle Widerstände starten weiterhin Boote auf den riskanten Routen von Libyen und der Türkei Richtung Italien und Griechenland.Father Mussie Zerai hat vor über 10 Jahren in Italien die Solidaritätsinitiative L’Agenzia Habeshia gegründet und ist seitdem als „die Telefonnummer“ insbesondere der eritreischen Flüchtlinge bekannt. Mit seinem Einsatz hat er Tausenden von Bootsflüchtlingen zwischen Libyen und Italien das Leben gerettet.

Marion Bayer und Hagen Kopp sind bei kein mensch ist illegal in Hanau aktiv und haben – inspiriert von Father Zerai – im Oktober 2014 das Alarm Phone für Flüchtlinge und MigrantInnen in Seenot mit aufgebaut. Seit Sommer 2015 hat das Hotline-Projekt über 1200 Notrufe allein aus der Ägäis erhalten. In der Veranstaltung wollen wir auch auf die Hintergründe von Flucht und Migration zu sprechen kommen sowie anstehende Mobilisierungen gegen das EU-Grenzregime vorstellen.

Eine Veranstaltung von Aktion Bleiberecht Freiburg, dem Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzungen und dem iz3w.
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Unbegleitet Minderjähriger Flüchtling aus Freiburg auf der weiteren Flucht nach Calais lebensgefährlich verletzt

Ein junger Flüchtling, der zuvor monatelang in Freiburg und Umgebung gelebt hat, verletzte sich lebensgefährlich beim Versuch mit dem Eurostar, der zwischen Paris und London verkehrt, als blinder Passagier nach London zu kommen. Seine Flucht wirft viele Fragen, u.a. die der Aufnahme, der fragwürdigen Altersschätzung, dem Abdrängen in die Obdachlosigkeit und dem Umgang mit traumatisierten Menschen.   Mehr

Malta: Militärische „NGO“ spürt mit Drohnen Bootsflüchtlinge auf‏

Push-Back-Initiative der EU und der USA

Mit einem Schiff und Drohnen will eine maltesische „NGO“ mit Verbindungen zu US- und EU-Schaltzentralen angeblich auf Flüchtlingsrettung im Mittelmeer gehen. Die „NGO“ entstammt organisatorisch dem Personal der maltesischen Militär- und Geheimdienstspitze mit Einsatzerfahrungen in den jüngsten globalen Kriegen. mehr Infos.

Frontex – über 200 tote Boat-people im Kanal von Sizilien

Rolle von Frontex im Kanal von Sizilien

Die italienische Tageszeitung „Il Fatto Quotidiano“ weist auf die näheren Umstände des Schiffbruchs von 2 Flüchtlingsbooten 40 Seemeilen vor der libyschen Küste hin – und auf die zu untersuchende Rolle von Frontex hin:

In der Meereszone, in der am 13.06.2014 vermutlich mehr als 200 Flüchtlinge ertranken, hatten die Kriegsschiffe der italienischen Operation „Mare Nostrum“ seit Ende Oktober 2013 Tausende von Bootsflüchtlingen gerettet. Seit ungefähr einem Monat zieht sich der italienische Militäreinsatz aus dieser Meeresregion zurück und fordert die libysche Mehr

Melilla! Größte Flüchtlingsaktion seit 2005!‏

Flüchtlinge stürmen EU-Zaun

400 Flüchtlinge haben um 06.30 Uhr haben an zwei verschiedenen Stellen des EU-Zauns und an einer Grenzübergangsstelle versucht, nach Melilla hineinzukommen. Über 200 schaffen den Lauf in die Innenstadt, es ist die größte erfolgreiche Grenzaktion in Melilla seit 2005. Mehr

Im Schatten der Zitadelle

„Menschenrechte an den Grenzen wahren“Im Schatten

Brot für die Welt, PRO ASYL, medico international mit neuer Studie zu den Folgen europäischer Flüchtlings- und Migrationspolitik

Berlin/Frankfurt am Main, 17.12. 2013.  Pressemitteilung: Anlässlich des internationalen Tags der Migrantinnen und Migranten am 18. Dezember veröffentlichen Brot für die Welt, medico international und PRO ASYL die Studie Im Schatten der Zitadelle. Der Einfluss des europäischen Mehr

Ein Unglück als Ausschnitt einer andauernden Katastrophe

Eine rassismuskritische Einmischung aus aktuellem Anlass

Andreas Foitzik, Netzwerk rassismuskritische Migrationspädagogik Baden-Württemberg 8.10.2013
I. Am vergangenen Donnerstag, dem 3. Oktober 2013, ist vor den Küsten Lampedusas ein Flüchtlingsschiff in Brand geraten und gesunken. Von den rund 500 Flüchtlingen an Borddieses kleinen Kutters konnten nur 150 gerettet werden. Eine unvorstellbare Zahl von vermutlich über 300 Menschen kam ums Leben.Das Unglück. Wieder. Nicht das erste Mal. Als im Januar 2012 die Costa Concordia kentert,dabei 32 Menschen ums Leben kommen, listet die taz dieses Unglück auf Platz 28 der größten Schiffskatastrophen im Mittelmeer seit 2006. Alle anderen Havarien waren Flüchtlingsboote mit zum Teil mehreren Hundert Todesopfern. In aller Regel eine Randnotizin den Medien. Mehr Informationen.

Neue Schiffstragödie / zwei Versionen von Erklärungen

Dutzende Tote, unter ihnen Frauen und Kinder, werden vermisst.Italien

http://ffm-online.org/2013/10/11/dutzende-tote-unter-ihnen-frauen-und-kinder-il-fatto-quotidiano/

Zu der neuen Schiffstragödie ist es um 17:15 Uhr (11.10.2013) gekommen, als ein maltesisches Überwachungsflugzeug ein Schiff mit 250 Flüchtlingen an Bord überflogen hat. Das Schiff solle gerade die libyschen Gewässer verlassen haben und sich bereits in der maltesischen Meeresregion befunden. Es befand sich in Seenot und hatte SOS auch über Satellitentelefon gesendet. Die Flüchtlinge sind, als sie überflogen wurden, aufgestanden, haben gewunken und wollten sich dem Flugzeug mit ihren Körperbewegungen bemerkbar machen. Dadurch ist das Schiff gekentert. 50 Überlebende sollen von italienischen Küstenwachen und Militärs, 150 von maltesischen Küstenwachen gerettet worden sein. Mehr