1000 Menschen demonstrieren für grenzenlose Menschenrechte

P1100025Am Vorabend der Landtagswahlen beteiligten sich ungefähr 1.000  Menschen an einer Demonstration für eine menschenrechtliche  Flüchtlingspolitik in Freiburg. Unter dem Motto „Für grenzenlose Menschenrechte – Gegen Abschiebungen und die große  Anti-Flüchtlings-Koalition“ sollte ein Zeichnen gegen eine Politik  gesetzt werden, welche die Rechte von Flüchtlingen zunehmend  einschränkt und das Elend an den Außengrenzen der EU billigend in  Kauf nimmt. Es genügt nicht, sich gegen die AfD abzugrenzen, so die  Veranstalter. Es ist vielmehr geboten, dass die Politik sich von  einem Kurs verabschiedet, der die Menschenrechte zu einer hohlen  Phrase verkommen lässt. Dazu ist es auch erforderlich, dass sich die  Zivilgesellschaft aktiv für Flüchtlinge einsetzt – von den  Einzelfallhilfen über Sprachkurse bis zu Aktionen des zivilen  Ungehorsams gegen Abschiebungen. Für Freiburg wurde die Schaffung  eines Zentrums für die lokalen Flüchtlingsinitiativen gefordert, da  das bestehe ‚kleine Rasthaus‘ längst dem Bedarf nicht mehr gerecht  wird.

Weiterhin wurde dazu aufgerufen, sich aktuell gegen den EU-Deal  mit der Türkei zu engagieren. PRO ASYL hat dazu eine  Protestplattform geschaffen. Mit dem Vorschlag der Türkei, alle per  Seeweg in Griechenland ankommenden Schutzsuchenden zurückzunehmen,  wird das individuelle Recht auf Asyl abgeschafft. Es würde eine  pauschale Abschiebungspraxis darstellen, wie sie nach der  Europäischen Menschenrechtskonvention verboten ist.

Die Wahlkämpfe in Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und  Rheinland-Pfalz wurden von allen Parteien auf dem Rücken der  Flüchtlinge ausgetragen. Der Erfolg der rechtspopulitischen AfD in  den einzelnen Bundesländer, zeigt, wie ein nationalistischer und  antidemokratischer Diskurs mittlerweile in großen Teilen der  Bevölkerung Zustimmung findet. Die Antwort auf den nationalen Kurs,  der in allen Parteien sichtbar wird, kann nur eine konsequente  Antidiskriminierungspolitik und ein entschiedenes Eintreten gegen  jede Form von Rassismus sein.

Wir lassen uns nicht in die Resignation drängen, unabhängig  davon, wie die Wahlen ausgegangen sind. Wir stellen uns auf die Seite  der Geflüchteten und wollen jetzt erst recht mit ihnen zusammen  gegen den gegenwärtigen Rechtspopulismus und damit ausgrenzenden  Nationalismus uns für grenzenlose Menschenrechte einsetzen. Wir  kämpfen für eine Flüchtlingspolitik, die menschenrechtliche  Grundsätze ernst nimmt.

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